Seit wann gibt es eigentlich Binden, Tampons & Co.? Und wer hat sie erfunden? Schon seit Beginn der Geschichtsschreibung haben menstruierende Menschen Periodenprodukte entwickelt oder erworben. Heute stellen wir euch verschiedene Periodenprodukte im Wandel der Zeit vor und erklären euch die Hintergründe der Innovationen.
Von der Binde aus Tierfell zum Einmalprodukt
Schon immer haben Menstruierende alles, was geeignet schien, benutzt, um den Blutfluss zu stoppen. Eine Art Binde gibt es tatsächlich schon seit dem 10. Jahrhundert. Damals wurden zuerst Binden aus Tierfellen oder Lumpen eingesetzt. Die alten Ägypter verwendeten zusammengerollten Papyrus. In den 1890er Jahren kamen schließlich in Amerika die ersten Einmalbinden der Firma Johnson & Johnson auf den Markt. Sie wurden zu dieser Zeit aus in Mull eingeschlagenen Wattekissen hergestellt und zunächst als Teil der Geburtsausrüstung an Geburtshelfer und Hebammen verkauft. Damals bemühte man sich, im Produktnamen bloß nicht den eigentlichen Zweck oder gar die Begriffe „Periode“ oder „Menstruationsblut“ zu erwähnen. Und so hieß die erste kommerzielle Binde recht sperrig: „Lister’s Towel Sanitary for Ladies“.
Von Tampons aus Holzfasern zum o.b.
Bereits im antiken Griechenland wurden die ersten Tampons aus in Mullbinden eingewickelten Holzfasern hergestellt. Klingt ungemütlich? Das war es bestimmt auch! Der „moderne“ Tampon mit Rückholbändchen wurde jedoch erst 1929 von dem amerikanischen Osteopathologen Earle Haas erfunden. 1931 bekam Tampax schließlich das Patent für den ersten Einmaltampon mit Applikator. Nach Deutschland gelangte die Idee schließlich 1947 durch den Ingenieur Carl Hahn, der eine eigene Firma gründete und die Technologie des Tabakrollens, die er zuvor als Leiter eines Bremer Zigarettenherstellers kennengelernt hatte, für die Herstellung von Wattetampons anwandte. Hahns o.b. -Tampons wurden von 1950 an verkauft.
Menstruationstassen: Erst Fail, dann Hype
Die erste patentierte Menstruationstasse stammt aus den USA. Sie wurde von der Künstlerin Leona Chalmers designt und zunächst aus Gummi hergestellt. Palmers Patent erschien übrigens schon im Jahr 1937. Das Besondere: Erstmals wurde ein Periodenprodukt erfunden, das wiederverwendbar war. Damals wurde der Cup jedoch nicht so gut aufgenommen, den meisten Menstruierenden war die Menstruationstasse schlichtweg zu hart und unbequem, aber auch zu körpernah. Schließlich war die Periode damals ein noch größeres Tabuthema als heute. In den 1950er Jahren verkaufte Chalmers ihr Patent dann an das amerikanische Unternehmen Tassette, Inc. Heute gibt es Menstruationstassen aus Latex, medizinischem Silikon oder aus Kautschuk. Nichtsdestotrotz erfuhr die Menstruationstasse erst in den letzten Jahren und Dank ihrer Nachhaltigkeit einen regelrechten Hype. Heutzutage ist sie aus der Periodenlandschaft nicht mehr wegzudenken.
Periodenunterwäsche – von verspielt bis sexy
2015 hat die Firma THINX Menstruationshöschen auf den Markt gebracht, die explizit für „Leute, die ihre Periode haben“ gedacht sind. Damit wird auch die Tatsache anerkannt, dass nicht nur ein Geschlecht (Cis-Frauen) seine Periode haben kann. In den letzten Jahren hat sich eine große Fülle an Periodenslips am Markt etabliert. Heute gibt es sie in ganz vielen verschiedenen Styles – von verspielt bis sexy – und für verschieden starke Menstruationsblutungen. Die integrierte saugfähige Einlage hat je nach Modell ein Fassungsvermögen von ein bis vier Tampons.
Menstruationsschwämmchen – saugfähig und nachwachsend
Davon habt ihr noch nie gehört? Menstruationsschwämmchen sind unbehandelte kleine feinporige Naturschwämme. Anders als z.B. Periodencups oder Menstruationsunterwäsche ist es also ein nachwachsendes Produkt. Die kleinen Schwämmchen wurden schon 1974 von dem in Amerika gegründeten Unternehmen Jade & Pearl vertrieben. Sie sind extrem saugfähig, weich und anschmiegsam und im Gegensatz zu herkömmlichen Tampons wiederverwendbar. Die Schwämmchen wachsen überwiegend vor der levantischen Küste des östlichen Mittelmeers, weshalb sie auch Leventiner Schwamm genannt werden. Vor Ort wird darauf geachtet, dass das Naturprodukt weiterhin gut nachwachsen kann. Die kleinen Schwämme werden dort von Taucher*innen vorsichtig gepflückt und sind bis zu 2 Jahren verwendbar.
Ich habe noch meine Periode. Kann ich OvulaRing schon einsetzen?
Einige Frauen fragen sich, ob sie OvulaRing schon nutzen können, obwohl sie noch eine schwache Periode haben. Kurz gesagt: Ja! OvulaRing soll spätestens am 6. Zyklustag eingesetzt werden, um den Zyklus vollständig zu erfassen. Solltest du zu diesem Zeitpunkt noch eine schwache Periode haben, kannst du OvulaRing z.B. in Kombination mit einer Binde oder einem Periodenslip tragen. Auch ein Menstruationsschwämmchen ist sicherlich geeignet. Was sich bei dir am besten anfühlt, musst du allerdings selbst herausfinden. Unser Kundenservice berät dich aber sehr gern bei deinen individuellen Fragen.