Wie Störungen der Schilddrüse deine Hormone aus dem Gleichgewicht bringen

Schilddrüsenbedingte Störung Blog OvulaRing

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Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ in unserem Halsbereich direkt unter dem Kehlkopf. Sie gibt Hormone ab, die an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt sind. Diese Schilddrüsenhormone haben beispielsweise einen Einfluss auf unser generelles Energielevel. Somit wirken sich der Zustand und die Leistungsfähigkeit der Schilddrüse auf deine Körpertemperatur aus. Dazu wirkt sich die Menge der ausgeschütteten Schilddrüsenhormone auch auf die Sexualhormone aus. Dazu zählen Östrogen, Progesteron, Prolaktin und Androgene.

Wie die Schilddrüse deine Fruchtbarkeit beeinflusst

Die Schilddrüse hat also einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Produziert diese zu wenige Hormone, können Abläufe im Körper z.B. nicht mit ausreichend Energie unterstützt werden. In diesem Fall spricht man von einer Unterfunktion. Schüttet die Schilddrüse andererseits zu viele Hormone aus, wird man z.B. Schwierigkeiten haben, sich zu entspannen. Hier spricht man von einer Überfunktion.

Idealerweise produziert die Schilddrüse eine angemessene Menge an Schilddrüsenhormonen. So befinden sich Energielevel und Erholungsphasen im Gleichgewicht. Beide Verschiebungen der Schilddrüsenfunktion (Unter- oder Überfunktion) können deine Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Leider sind die typischen Symptome bei einer solchen Störung nicht immer eindeutig einem Ungleichgewicht der Schilddrüsenhormone zuzuordnen! Hier kann unter Umständen viel Zeit vergehen, bis es eine eindeutige Diagnose gibt. Solltest du den Verdacht auf ein Ungleichgewicht deiner Schilddrüse haben, suche bitte einen Arzt oder Heilpraktiker auf, um dies abzuklären.

Wie hängen Schilddrüse, Hashimoto und PCOS zusammen?

Das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) tritt bei etwa 5-10% der Frauen im gebärfähigen Alter auf. Diskutiert wird ein gehäuftes Auftreten des PCO-Syndroms bei Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis. Diese ist eine autoimmun bedingte chronische Entzündung der Schilddrüse. Hashimoto-Thyreoiditis führt früher oder später fast immer zu einer Unterfunktion der Schilddrüse mit den typischen Auswirkungen.

Untersuchung der Schilddrüsenhormone

Bereits Vorstufen der Schilddrüsen-Unter- und Überfunktion (latente Hypo- oder Hyperthyreosen) können zu tiefgreifenden Störungen des Zyklus und der Fruchtbarkeit führen.

Die sorgfältige Abklärung der Funktion der Schilddrüse gehört deshalb in das Basisprogramm nahezu jeder gynäkologischen Diagnostik. Eine Über- als auch Unterfunktion der Schilddrüse kann deinen Zyklus und deine Fruchtbarkeit negativ beeinflussen! Ein Ungleichgewicht der Schilddrüsenhormone kann somit ein Grund für eine ungewollte Kinderlosigkeit sein. Denn die Schilddrüsenhormone steuern alle wichtigen Vorgänge im Körper. Dazu gehören natürlich auch die Fruchtbarkeit und Fortpflanzung. Schilddrüsen- und Sexualhormone wie Östrogen stehen miteinander in engem Zusammenhang und beeinflussen sich gegenseitig. Geraten die Schilddrüsenhormone aus dem Gleichgewicht, hat dies beispielsweise Auswirkungen auf die Entwicklung und die Reifung der Eizelle. Dazu kann es sich der Rhythmus deines Zyklus ungünstig verschieben. Die betroffenen Frauen werden seltener schwanger. Kommt es trotzdem zur Empfängnis, kann insbesondere eine Überfunktion in den ersten Monaten häufig zu einer Fehlgeburt führen.

Schilddrüsenbedingte Störungen

Überfunktion der Schilddrüse

Bei dieser Stoffwechselerkrankung produziert die Schilddrüse zu viele Hormone. Dies führt zu einem überaktiven Stoffwechsel, der sich z. B. in Unruhe, Nervosität, Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit, Schweißausbrüchen und Gewichtsverlust äußern kann.

Unterfunktion der Schilddrüse

In diesem Fall produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone. Betroffen klagen über Müdigkeit, Antriebsarmut, gesteigertes Schlafbedürfnis sowie Gedächtnisstörungen. Sie frieren häufig, leiden an Verstopfung und deutlicher Gewichtszunahme. Die Haut ist trocken, kühl und blass, Haare und Nägel sind brüchig. Neben Wassereinlagerungen (z. B. an den Augenlidern) treten bei Frauen oft Menstruationsstörungen auf. Der Puls ist langsam und die Muskelreflexe sind geschwächt.

Einfluss auf die Sexualhormone

Prolaktin

Oftmals liegt es daran, dass das Hormon TRH nicht nur die Freisetzung von TSH fördert, um die Schilddrüse zur Produktion von Schilddrüsenhormonen zu stimulieren, sondern gleichzeitig auch die Freisetzung von Prolaktin angeregt wird. Prolaktin ist ein Schwangerschaftshormon, welches die Milchbildung stimuliert. Bei nicht schwangeren Frauen kann ein Überschuss an Prolaktin zu anovulatorischen Zyklen (kein Eisprung) bis hin zu ausbleibender Regelblutung führen. Oft treten ausgeprägte Beschwerden im Bereich der Brüste wie Spannungsgefühle, Schmerzen, Schwellungen und sogar  Milchfluss auf. Dieser Prolaktinüberschuss normalisiert sich oft, wenn die Hypo- oder auch die Hyperthyreose mit Schilddrüsenhormonen ausgeglichen wird. Die Besserung von Zyklusstörungen kann jedoch einige Monate hinter der Schilddrüsenhormoneinstellung hinterherhinken.

Östrogene & Progesteron

Aber auch bei regelmäßigen Blutungen können Störungen der weiblichen Hormone vorliegen. Es kann sein, dass bei anovulatorischen Zyklen ein Östrogenüberschuss und gleichzeitiger Progesteronmangel vorliegt. Östrogene und Progesteron sind Gegenspieler. Dieses Ungleichgewicht der Sexualhormone wirkt sich wiederum negativ auf die Funktionsweise der Schilddrüsenhormone aus. Durch ein Zuviel an Östrogenen wird die Anzahl der Bindungseiweiße erhöht, wodurch die Schilddrüsenhormone stärker gebunden und weniger in den Organen freigesetzt werden. Auch ohne ausreichend Progesteron können die Schilddrüsenhormone nicht richtig wirken. Beschwerden, die durch Störungen der Sexualhormone ausgelöst werden, können unter Umständen als zyklusabhängige Hypothyreose fehlgedeutet werden. Sehr häufig kommt es auch hier zur Ausbildung eines prämenstruellen Syndroms mit Symptomen wie Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme und Spannungsgefühlen in den Brüsten.

Androgene

Eine Schilddrüsenüberfunktion wirkt sich darüber hinaus besonders auf die Androgene aus. Das SHBG (Sexualhormon-Bindendes Globulin) ist erhöht und induziert somit eine erhöhte Umwandlung von Androgenen zu Östrogenen. Über wenig erforschte, komplizierte Rückkopplungsprozesse verstärkt ein Zuviel an Androgenen die Ausschüttung von LH und FSH, während ein Überangebot an Östrogenen sich negativ auf das natürliche Gegenspielerhormon Progesteron auswirkt.

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Quellen: Gesundheitsinformation.de – Hashimoto-Thyreoiditis

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