Was ist eine Chlamydien-Infektion?
Bei der Chlamydien-Infektion handelt es sich um eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen der Welt, die meist durch die Bakterienspezies Chlamydia trachomatis ausgelöst wird. Dieses Bakterium verursacht meist Erkrankungen im Genitalbereich und Entzündungen am Auge, die eine Erblindung zur Folge haben können.
Wer ist besonders gefährdet?
Je nach Altersgruppe sind weltweit bis zu zehn Prozent der Bevölkerung mit Chlamydien infiziert. Frauen und Männer können gleichermaßen von einer Chlamydien-Infektion betroffen und Überträger der Bakterien sein. Junge Mädchen und Frauen sind jedoch anatomisch bedingt besonders gefährdet, sich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit Chlamydien anzustecken, da sich bei ihnen der Muttermund besonders leicht infizieren kann. Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland pro Jahr rund 300.000 Frauen neu an einer Chlamydien-Infektion.
Wie werden Chlamydien übertragen?
Die Übertragung der Chlamydien von einer infizierten Person auf die andere erfolgt meist durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Das Risiko einer Chlamydien-Infektion ist deshalb insbesondere bei Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern, die beim Geschlechtsverkehr kein Kondom benutzen, besonders hoch.
Darüber hinaus ist es auch möglich, dass eine infizierte, schwangere Frau die Chlamydien während der Geburt auf ihr neugeborenes Kind überträgt.
Was sind die Beschwerden?
Die ersten Beschwerden einer Chlamydien-Infektion äußern sich etwa ein bis drei Wochen nach der Ansteckung in Form von Juckreiz, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sowie einem Ausfluss im Genitalbereich. Häufig treten aber zunächst auch gar keine spürbaren Symptome auf.
Was sind die Symptome unf Folgen einer Infektion?
Typische Symptome einer Chlamydien-Infektion bei der Frau sind Juckreiz, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sowie ein dünnflüssiger, gelblicher oder eitriger Ausfluss im Genitalbereich auf. In vielen Fällen weisen Frauen, die sich unbemerkt mit Chlamydien infiziert haben, aber auch keinerlei spürbare Krankheitszeichen auf, so dass die Chlamydien-Infektion lange Zeit unentdeckt und unbehandelt bleiben kann. In diesem Fall können die infizierten Frauen die Chlamydien zum einen ohne ihr Wissen auf ihre Partner übertragen. Zum anderen kann die Chlamydien-Infektion bei ihnen unbehandelt zu schweren Entzündungen und sogar zu Unfruchtbarkeit, führen.
Bei Frauen kann eine Chlamydien-Infektion insbesondere eitrige Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, der Eierstöcke und der Eileiter zur Folge haben, die mit Fieber, Durchfall und starken Bauchschmerzen einhergehen. Bleibt die Chlamydien-Infektion unbehandelt, können die Entzündungen eine Vernarbung und Verklebung der Eileiter hervorrufen, was Unfruchtbarkeit sowie ein hohes Risiko für Eileiter-Schwangerschaften verursachen kann. So schätzt man, dass in Deutschland rund 100.000 Frauen aufgrund einer Chlamydien-Infektion unfruchtbar sind.
Schwangere Frauen, die mit Chlamydien infiziert sind, erleiden häufiger einen vorzeitigen Fruchtblasensprung oder Früh- bzw. Fehlgeburten. Außerdem können sie ihre neugeborenen Kinder während der Geburt mit Chlamydien anstecken.
Wie kann man sich auf Chlamydien testen lassen?
Da sich in Deutschland pro Jahr rund 300.000 Frauen neu mit Chlamydien infizieren und etwa 100.000 Frauen aufgrund einer Chlamydien-Infektion unfruchtbar sind, ist es für Frauen ratsam, einmal jährlich beim Frauenarzt einen Chlamydien-Test durchführen zu lassen. Die Kosten für einen solchen Chlamydien-Test werden derzeit bei sexuell aktiven Frauen bis zum 25. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Aufgrund der Ansteckungsgefahr sollte sich der Partner/die Partnerin der infizierten Person ebenfalls auf Chlamydien untersuchen und gegebenenfalls mit behandeln lassen.
Wie werden Chlamydien behandelt?
Sofern die Chlamydien-Infektion rechtzeitig entdeckt und mit Antibiotika behandelt wird, ist die Prognose in der Regel sehr gut. Die Chlamydien-Infektion heilt dann meist ohne bleibende Schäden zu hinterlassen aus. Nur wenn die Infektion unbehandelt bleibt oder zu spät behandelt wird, kann es zu Folgeschäden wie Unfruchtbarkeit kommen.